Die Schule von Kitahya
Die Arbeit an der Schule von Uwakiki macht großen Spaß und ist für jeden Praktikanten eine wunderbare Herausforderung. Man merkt sehr schnell, wie begabt die Kinder sind und wie gerne sie in die Schule kommen, um dort zu lernen und zu spielen. Als ich dort anfing zu unterrichten waren es mehr als fünfzig Schüler und Jeska und ich waren die einzigen Betreuer. Wir beschlossen, die Klasse zu teilen, weil einige Kinder schon länger in der Schule waren und schon etwas lesen und schreiben konnten, während die anderen noch Anfänger waren. Zwei Klassen in einem Raum zu unterrichten ist natürlich problematisch, aber wir versuchten das beste daraus zu machen. Die Kinder sind noch sehr klein und brauchen sehr viel Aufmerksamkeit, was bei so vielen Kindern und nur zwei Betreuern leider kaum möglich ist. Mir war es wichtig, jedes Kind persönlich kennen zu lernen, also bastelte ich Namensschilder in Fischform, die ich jeden Morgen an die Kinder verteilte. Das Unterrichten gestaltete sich als nicht ganz einfach, das Sprachproblem bedeutete oftmals eine Barriere. Ich kann zwar etwas Kiswahili, aber die meisten Kinder sprechen nur Kihaya, was bedeutete, dass ich sehr auf Jeskas Unterstützung angewiesen war, vor allem, wenn ich den Kindern ein neues Spiel beibringen wollte oder mit ihnen eine Geschichte lesen wollte. Wenn Jeska keine Zeit hatte, um in die Schule zu kommen und sich kein Ersatz finden ließ, dann wurde es fast unmöglich für mich zu unterrichten. Trotzdem war es sehr schön, die Kinder liebten es besonders Ball zu spielen, dann blühte sogar die kleine Neema auf, die oft krank war und manchmal den ganzen Unterricht verschlief. Meine Aufgabe war es, den Kindern lesen, schreiben und etwas rechnen bei zu bringen, aber für mich war es genau so wichtig, dass jeden Tag Zeit blieb, um zu spielen, zu basteln, zu singen und zu malen. Am glücklichsten waren die Kinder, wenn sie etwas gebastelt hatten, das sie dann am Ende mit nach Hause nehmen konnten und mit dem sie spielen konnten. Die Lehrerinnen vor Ort machen meistens Frontalunterricht an der Tafel, wofür die Kinder eigentlich noch zu klein sind. Aber das ist nicht immer so, wenn Adelina aushalf hat sie sehr schön mit den Kindern gesungen und sie erwies sich als wunderbare Geschichtenerzählerin. Upendo wußte die Kinder mit immer neuen Spielen zu begeistern. Ich habe es auch erlebt, dass meine Vorschläge für mehr kreativen Unterricht bei den Lehrerinnen gut ankamen und teilweise übernommen wurden. Ich kann nur jeden Praktikanten dazu ermuntern, seine eigenen Ideen in die Schule von Uwakiki einzubringen, auch wenn das meistens etwas langwierig ist. Auf jeden Fall wird man dort nie ein Motivationsproblem haben, die Kinder wachsen einem unglaublich schnell ans Herz. Ich wünsche allen zukünftigen Praktikanten viel Erfolg und eine so schöne Zeit in Kitahya, wie ich sie hatte.