Ich habe von Mai bis Juli 2006 bei Uwakiki gearbeitet. Nachdem ich mein Studium in Sozialpädagogik abgeschlossen hatte, wollte ich vor dem Einstieg ins Berufsleben noch ein paar Monate im Ausland arbeiten. Über einen Freundin habe ich von UWAKIKI erfahren und mich beworben.
Meine Aufgaben
Anfang Mai bin ich zusammen mit Veronika nach Bukoba gereist. Dort wurden wir sehr herzlich von Jescar begrüßt und sind mit ihr ins Dorf gefahren, wo eine Horde von 120 Kindern auf uns zugestürmt kam und uns begrüßt hat.
Die erste Zeit in der Schule war etwas schwierig da ich kaum Swahili gesprochen haben und Jescar gleich zu Beginn für eine Woche nicht da war. Das hat uns die Einarbeitung natürlich ziemlich erschwert, da wir keinerlei Informationen darüber hatten was die Kinder schon können und wie der Unterricht normalerweise abläuft. Wir haben uns aber durchgebissen und nach etwa drei Wochen lief es dann.
Die Nachmittage haben wir damit verbracht die Schulräume mit Wandbildern und dem ABC zu gestalten und den Gartenbereich zu erschließen. Diese Arbeit hat mir sehr großen Spaß gemacht, da wir frei entscheiden konnten was und wie wir es machen (natürlich in Absprache mit Jescar).
Nach einigen Wochen haben wir dann damit begonnen Spenden für die Schule zu sammeln. Dafür haben wir eine Fotomappe mit einer Auflistung aller Probleme erstellt. Mit dieser Mappe gings dann durch Bukoba zu Firmen und NGOs. Die Resonanz war für uns wirklich überraschend und eine solche Spendenfreudigkeit hätten wir nie erwartet. Durch das Fundraising konnten wir genug Geld sammeln um endlich die Schuldecke fertigzustellen, Medikamente zu kaufen, Mehl und Zucker für min. 4Monate Uji usw…
Nach der Untersuchung von Dr. Barongo haben wir damit begonnen die Kinder mit Pilzmitteln und Antibiotika zu behandeln was oft nicht einfach war, da gerade Antibiotika regelmäßig eingenommen werden muss. Da einige der Kinder nicht pünktlich kamen mussten wir sie zu Hause besuchen, was sehr interessant war.
Wir haben auch den Versuch unternommen die Frauengruppe die Nähmaschinen zu erklären, damit diese mit der Hackeysack-Produktion beginnen können. Leider ohne Erfolg.
Am Ende unseres Praktikums haben wir einen Praktikantenordner angelegt. In diesem sind alle wichtigen Informationen, Kontakte, usw. enthalten. Es wäre sehr gut wenn dieser auch weiterhin ergänzt wird, da es neuen Praktikanten die Einarbeitung enorm erleichtern dürfte.
Fazit
Die drei Monate in Kitahya waren wahnsinnig interessant und die Arbeit hat mir großen Spaß gemacht. Besonders positiv fand ich die enorme Hilfsbereitschaft und Großzügigkeit der Leute die wir um Spenden und Unterstützung gebeten haben.
Obwohl ich die Freiheit mir meine Projekte und Aufgaben selbst rauszusuchen sehr gut fand, fehlt meiner Meinung nach doch eine gewisse Struktur. Gerade Jescar, die die Organisation der Schule alleine regelt, hat zu wenig Entscheidungsfreiheit gerade wenn es um finanzielle Mittel geht. Jescar hat uns mit allen Dingen die zu entscheiden waren immer zu Mama Mpenzile geschickt, welche jedoch mit dem wirklichen Schulalltag nichts zu tun hat und auch vieles blockiert. Beispielsweise wollten wir mit den gesammelten Spenden Mehl und Zucker für Uji kaufen, damit die nächsten 4 Monate das Essen für die Kinder gesichert ist. Wir wurden dabei aber darauf hingewiesen dass ja bald wieder neue Praktikanten kommen die das Essen ja zahlen können. Die eigentliche Grundidee, dass die Frauengruppe durch den Verkauf von Produkten, das Essen finanziert wird nicht mehr verfolgt, da ja Praktikanten das Essen zahlen können. Ich denke das dadurch der Frauengruppe die Motivation genommen wurde selbst aktiv zu werden und sich um die Schule zu kümmern da ja Praktikanten vor Ort sind. Meiner Meinung nach wäre es daher gut, wenn grundsätzlich von Praktikanten nur noch Material für ganz spezielle eigene Projekte gekauft wird wie z.B. Farbe für Wandbilder usw.. Für die laufenden Kosten wie Essen, Medikamente, Schulmaterial, sollte jedoch versucht werden vor Ort einen Spender zu finden, was durchaus möglich ist. Denn es hat keine Sinn wenn wir „reichen“ Praktikanten kommen und alles zahlen und dann wieder weg sind. So kann sich die Schule nicht entwickeln. Vor Ort ist genug Potential da und das sollte auch genutzt werden!!!